Mittwoch, 2. November 2016

Noch ein mal bis zum Hof und zurück...

Zwei Tage sind jetzt vergangen, seit dem Wandermarathon.

Am Sonntag den 30. Oktober haben wir uns morgens um halb 7 bei uns getroffen und sind zu sechst nach Johanniskreuz aufgebrochen. 400 Teilnehmer machten bei dem Marathon mit, weitere 400 an einem der zwei Halbmarathons. Doch vor Ort war alles super organisiert, so dass jeder seine Startnummer schnell bekam und wir fertig waren zum starten.
Jetzt ging es los, nach Fischbach bei Dahn. Ziel war das Biosphärenhaus. Wer dort bis 17 Uhr ankam, hatte den Marathon offiziell erfolgreich absolviert und konnte dann an einer Verlosung teilnehmen.. Unser Ziel war jedoch einfach nur ankommen...

Ziemlich kalt und neblig war es die ersten Kilometer, doch nach und nach brach der Himmel auf und die Sonne spitzelte durch. Ab mittags konnten wir sogar in T-Shirts laufen. Perfekter ging es fast gar nicht. Die Stimmung war toll und ich fühlte mich top fit.

Wir liefen in einem Pulk mit anderen Teilnehmern, die einem die Geschwindigkeit vorgaben. Ganz schön stramm, aber mittendrin wurde man einfach mit gezogen.. Das Tempo muss sein, sonst schafft man die knapp 44 km bis ans Ziel nicht in der angegebenen Zeit.
Nach jeder Rast ist man mit anderen Teilnehmern zusammen weiter gelaufen und wir versuchten uns an routinierten Wanderern zu orientieren um unsere Geschwindigkeit zu halten.

Die Strecke war in 4 Etappen aufgeteilt, von je 9 - 12 km Länge. Landschaftlich war der Weg sehr kurzweilig und es gab immer wieder kleine Highlights, wie tolle Ausblicke oder saftige Täler. Nach jeder Etappe gab es eine kleine Rast, man bekam seinen Stempel auf die Karte mit der Startnummer (zur Überprüfung, dass man auch die ganze Strecke zurückgelegt hat) und konnte sich etwas stärken mit Getränken, Riegeln oder einer Banane.. An allen Streckenpunkten war die Organisation wieder einwandfrei und die Stimmung gut. Wir haben jedoch die Pausen so kurz wie möglich gehalten, denn immer hatten wir die Zeit bis zum Ziel im Auge und wir merkten, dass eine kurze Rast weniger ermüdet.




Bereits vor der 2. Rast hat sich unsere Gruppe getrennt. Mein Freund und ich sind nur noch zu zweit weiter gelaufen da unsere Tempi einfach zu unterschiedlich waren. Leider hat die restliche Gruppe nach der 3. Pause aus gesundheitlichen Gründen abbrechen müssen. Aber die Gesundheit geht einfach immer vor!

Die 4. und letzte Etappe hatte es dann auch noch mal ordentlich in sich.. Gefühlt kilometerlang ging es stetig steil bergauf. Alles wurde einem noch mal abverlangt. Den ganzen Weg nach oben hörte man kein einziges Wort. Alle haben nur noch funktioniert. Ein Fuß vor den anderen.
Oben angekommen waren es noch rund 6 km bis zum Ziel. Mein Freund und ich sagten uns immer wieder, dass das etwa die Strecke von unserem Zuhause bis zum Hof seiner Eltern ist und wieder zurück. Das ist nicht mehr weit. Als dann das Schild kam "Noch 5 km bis zum Ziel" waren wir wie beflügelt und schöpften nochmal aus den letzten Kraftreserven. " Noch 3 km bis zum Ziel".. ein mal bis auf den Hof.. das schaffen wir. "Noch 1 km bis zum Ziel" wir haben noch mal richtig Gas gegeben, denn der Weg zog sich und je langsamer man läuft um so schwerer werden die Beine und um so mehr spürt man jeden Schritt.

Das Gefühl, das ich hatte als ich das Biosphärenhaus sah, kann ich euch gar nicht beschreiben. Ich hatte Tränen in den Augen. Wir haben es geschafft. Wir haben es tatsächlich geschafft. Es war Punkt 17 Uhr. 9 Stunden und 35 Minuten waren wir unterwegs.
Wir reihten uns in die Schlange der Wanderer ein um unsere Urkunden entgegen zu nehmen und alles viel von mir ab. Ich konnte es noch gar nicht glauben.
Ich freue mich sehr ein Teil dieser tollen Veranstaltung gewesen zu sein. Alle waren gut drauf und haben auf die Natur geachtet, was ich sehr wichtig finde. Jeder hat sein Bestes gegeben. Es hat unfassbar Spaß gemacht und wir haben fest vor im nächsten Jahr wieder an einem Wandermarathon teilzunehmen.

Ich habe an dem Tag gemerkt, dass ich mir viel mehr zu trauen kann wie gedacht! Nicht ein einziges Mal hatte ich den Gedanken aufzuhören, oder es nicht zu schaffen. Das stärkt mich innerlich sehr!

Gut, von den zwei letzten Tagen mag ich nicht sprechen. Nur so viel: Aua. Jeder Muskel hat sich gemeldet. :D Aber es hat sich gelohnt.

Habt ihr schon mal an einer solchen Veranstaltung teilgenommen? Wäre das was für euch?

Bis bald...
 
Miriam

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